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Umbruchstelle

Stellungnahmen & Positionen

GRUNDSATZHALTUNG

Umbruchstelle

Heranwachsende haben in der Zeit zwischen ihrer Adoleszenz und dem Übergang ins Erwachsenenleben, also während der psychosozialen Pubertät zwischen dem 11. und 24. Lebensjahr, eine Fülle von Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen. Einerseits beginnen sie ihre geschlechtliche Identität zu erkunden und müssen mit gravierenden Veränderungsprozessen ihres Körpers zurechtkommen. Andererseits sollen sie sich allmählich von ihrem Elternhaus ablösen und ein eigenes soziales Netz aufbauen. Zudem wird erwartet, dass sie eigene Zukunftsperspektiven und Weltanschauungen entwickeln, ihre Grenzen erkunden und erkennen, sowie lernen für sich und ihre Umwelt Verantwortung zu übernehmen. Das Gehirn macht in dieser Zeit viele Entwicklungsschritte durch. 

Quer durch die Disziplinen und Professionen wird der Entwicklungsphase zwischen 18 und 25 Jahren eine besondere Bedeutung attestiert. Dementsprechend muss diese Phase ganzheitlich dargestellt werden, einerseits aus einer psychosozialwissenschaftlichen Betrachtung, andererseits aus neurobiologischer Perspektive, wie auch hinsichtlich der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Besonders wird die Theorie der Emerging Adulthood (vgl. Arnett 2000) in der praktischen Arbeit bestätigt. Im Kontext der Veränderung von Übergängen ins Erwachsenenalter spricht man heutzutage von sogenannten „Yoyo-Übergängen“. Sie zeichnen sich durch einen aktivpartizipatorischen, komplexen, kontextualisierten bzw. sozial-situierten Charakter bei gleichzeitigen und de-linearen Verlaufsformen aus. Daraus folgen eine hohe Individualisierung und Diversifizierung der Lebensentwürfe, die Lebensbereiche (Weltanschauung, Arbeit, Liebe) betreffen, welche wesentlich für eine Identitätsbildung sind. So ist die gesamte Entwicklungsphase von krisenhaften Rollenübergängen, Identitäts- und Lebensstilfindungen, Exploration, hoher Flexibilität und Mobilität, sowie einem hohen Risikoverhalten (bspw. bei Substanzkonsum oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr) aber auch von großem Optimismus geprägt. 

Um die Zentralität dieser Lebensphase hervorzuheben und der diversen Zielgruppe, die zielgerichtetere Angebote braucht, die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, verwenden wir die Bezeichnung Junge Erwachsene mit großen Anfangsbuchstaben. 

Um der Komplexität potentieller Problemlagen gerecht zu werden, will die [um]bruch:stelle eine Lobby für Junge Erwachsene darstellen und möglichst konstruktive Weichen stellen. 

Stellungnahmen

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Positionspapier der AG Junge Wohnungslose 2021

"Über den Bedarf eines Gesamtkonzepts für Junge Erwachsene in der Wohnungslosenhilfe

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